Prostatakrebs

Der Prostatakrebs geht von der Vorsteherdrüse (Prostata) aus. Es ist der häufigste Tumor des Mannes in Deutschland. Er kann in der Regel gut und effizient behandelt werden, wenn man frühzeitig eine Therapie beginnt.

In unserer urologischen Praxis bieten wir Ihnen das gesamte Spektrum modernster Medizin:  

Kompetenzen

Symptome

Frühes Stadium 

Spätes Stadium 

  • Harnabflussstörungen  
  • Blutiger Urin 
  • Inkontinenz  
  • Impotenz 
  • Knochenschmerzen (bspw. Rückenschmerz) 
  • Gewichtsverlust 

Diagnostik

Das Prostatakarzinom kann teilweise über den After als harter Knoten getastet werden, weshalb die Digital-Rektale-Untersuchung zu den urologischen Standardverfahren gehört. Ein weiterer Hinweis kann ein erhöhtes PSA das „Prostataspezifisches Antigen“ geben. Es ist bei ca. 90% der Betroffenen im Blut erhöht. Die weitere, spezialisierte Diagnostik mit modernsten Ultraschallgeräten schafft die Voraussetzung für eine umfassende Beratung des Patienten in der Therapie seines Prostatakarzinoms.

Erweiterte Bildgebung: Sollte das Risiko für einen fortgeschrittenen Befund erhöht sein, so werden wir Ihnen die Durchführung weiterer Untersuchungen nahelegen. In den meisten Fällen ist die jedoch nicht nötig. 

 

Auch die Computertomographie ist ein röntgenologisches Verfahren zur Darstellung des gesamten Körpers inklusive der inneren Organe. Es kann eine Ausbreitung auf die Lymphknoten und entfernte Organe wie die Lunge oder die Leber anzeigen. 

Die Magnet-Resonanz-Tomographie stellten den Körper durch die Nutzung von speziellen Magnetfeldern dar. Sie wird im Falle des Prostatakarzinoms zur genauen Darstellung des Lokalbefundes und des Prostatagewebes genutzt.

Die Knochenzintigraphie ist ein radiologisches Verfahren, bei der durch Darstellung des Knochenumsatzes Metastasen im Knochenskelett entdeckt werden können. 

Der Begriff „Fusion“ deutet bereits darauf hin, dass zwei Methoden miteinander kombiniert werden. Es handelt sich um die Magnetresonanztomographie (MRT) und um die herkömmliche Ultraschalldiagnostik. Indem durch die Fusion beide Bilder übereinander gelegt werden, kombiniert sie die Vorteile beider Darstellungsmöglichkeiten. 

Bei der Ultraschalldiagnostik erzeugt eine Sonde ein dreidimensionales Bild der Prostata. Bei der Fusionsbiopsie steht dem Arzt zusätzlich das MRT-Bild und damit die derzeit genaueste Methode zur Darstellung krebsverdächtiger Bereiche in der Prostata zur Verfügung. Im MRT markierte krebsverdächtige Stellen können punktgenau mit der Nadel angesteuert werden.  In einigen Fällen lässt sich auch ganz auf eine Biopsie verzichten und dem Patienten die Belastung ersparen, wenn die MRT-Bildgebung bereits Entwarnung gibt.

Die Prostatabiopsie

Um die Diagnose zu sichern wird eine Gewebeprobe benötigt. Diese Histologie wird im Rahmen der Prostatabiopsie gewonnen.

Für diesen Eingriff wird der Enddarm mit einem Gel desinfiziert und betäubt, von hier erfolgt auch die Prostatastanzbiopsie. Es wird Ihnen zudem ein Schmerz- und Beruhigungsmittel angeboten. Es werden 6 bis 12 Proben mittels ultraschallgesteuertem Biopsiegerät entnommen.  

Nach dem Eingriff kann für mehrere Tage bis zu 3 Wochen etwas Blut im Urin, im Samenerguss und auf dem Stuhlgang zu sehen sein. Dies ist normal und sollte Sie nicht beunruhigen. Sollten Sie sonstige unregelmäßigkeiten Bemerken Sind wir und die urologische Notaufnahme jederzeit verfügbar.

Behandlung des Prostatakarzinoms

Das Prostatakarzinom ist in der Regel sehr gut behandelbar. Im frühen Stadium ist es durch verschiedene Optionen kurativ heilbar. Selbst im fortgeschrittenen Stadium haben die Patienten sehr gute Prognosen.

Das lokal begrenzte Prostatakarzinom hat noch nicht den gesamten Körper befallen, sondern beschränkt sich auf die eigentliche Prostata und gegebenenfalls die Organe in unmittelbarer Umgebung. (Harnblase, Harnröhre, Samenbläschen, Samenleiter, ggf. umgebendes Bindegewebe). Hierdurch ist in diesem Anfangsstadium eine kurative, also heilende Therapie möglich. Hierzu stehen folgende Optionen zur Verfügung: 

  • Die Active Surveillance:
    Die Active Surveillance beschreibt ein konservatives Vorgehen mit engmaschiger Kontrolle des Tumorgeschehens durch Überwachung des PSA Wertes und regelmäßige Bestandsaufnahmen durch Prostatastanzbiopsien. Es kommt für Patienten mit einem geringen Risikoprofil (Niedriger PSA Wert, niedriger Gleason-Score) in Frage. Im Falle einer weiteren Entartung sollte rechtzeitig die weitere Therapie eingeleitet werden. 
  • Die Radikale Prostatektomie:
    Die operative Therapie erfolgt als sogenannte radikale (kontinenz– und potenzerhaltende) Prostatektomie durch ein speziell gebildetes Ärzteteam. Der Erhalt von Potenz und Kontinenz zur möglichst hohen Patientenzufriedenheit (Lebensqualität) ist für uns neben der vollständigen Entfernung des Tumors der wichtigste Aspekt. Die Radikale Prostatektomie bezeichnet die präzise operative Entfernung des erkrankten Organs. Hierzu stehen verschiedene Techniken zur Verfügung, die fortlaufend perfektioniert und verglichen werden. Im Rahmen der Operation werden neben der Prostata zumeist auch die Samenblasen, Teile der Samenleiter, der Harnröhre und der Harnblase, sowie die regionären Lymphknoten des Beckens entfernt. Vorteilhaft ist die mikroskopisch genaue histologische Aufarbeitung des entfernten Gewebes, welches exakte Auskunft über den Erkrankung Status liefert und zum weiteren Therapieentscheid genutzt wird. Außerdem können die Nerven, die die Sexualfunktion steuern, abhängig vom Risikoprofil, teilweise geschont werden.
  • Die loko regionäre Strahlentherapie:
    Die loko regionäre Bestrahlung zerstört die Tumorzellen durch von außen applizierte radioaktive Strahlen. Über eine Planungs-Computertomographie wird der zu bestrahlende Bereich klar abgegrenzt und im Anschluss in mehreren Sitzungen bestrahlt. Eine Kontrolle des Therapieerfolges ist über eine erneute Bildgebung oder die Kontrolle des PSA-Wertes möglich.

Das metastasierte Prostatakarzinom hat den Körper systemisch befallen. Es kann sich theoretisch auf weitere Organsysteme wie das knöcherne Skelett, die Lymphbahnen oder auch die Bauchorgane ausbreiten. Um das Fortschreiten der Erkrankung zu unterbinden werden folgende systemische Therapiemöglichkeiten genutzt. 

  • Die anti-hormonelle Therapie:
    Das Wachstum des Prostatakarzinoms wird häufig durch das männliche Hormon Testosteron gefördert und unterhalten. Wird die Produktion oder die Wirkung des Hormons unterdrückt, stellt der Tumor das Wachstum ein und kann sogar an Größe verlieren. Zur antihormonellen Therapie stehen verschiedenste Medikamente wie Antiandrogene, GnRH-Analoga, GnRH-Antagonisten und die neuen Androgen Rezeptor-Antagonisten zur Verfügung 
  • Die zytotoxische Therapie mit Docetaxel oder Cabazitaxel:
    Patienten im metastasieren Stadium können besonders zu Beginn der Erkrankung von einer zytotoxischen Therapie profitieren. Diese umgangssprachlich als Chemotherapie bezeichnete Infusionstherapie wird heutzutage durch die Weiterentwicklung des Applikations-Schemas und verbesserte supportive Therapie weitaus besser vertragen und stellt weiterhin eine gute und vollwertige Option zur Tumorbekämpfung dar. 
  • Neueste individuelle Therapieansätze 

Patienteninformationen

Weitere Informationen finden Sie unter:

AWMF-Leitlinie