Das Nierenzellkarzinom

Nierentumore sind eher seltene Tumore des Harntraktes. Die Ursache ist bisher ungeklärt, Risikofaktoren sind der Nikotinabusus, die terminale Niereninsuffizienz, Übergewicht und arterieller Hypertonus. Entdeckt werden die Tumoren meist zufällig im Rahmen der Krebsvorsorge, weshalb die Sonographie bei uns essentieller Bestandteil dieser ist. Therapeutisch steht die operative Tumorentfernung im Vordergrund. Beschränkt sich das Karzinom auf die Niere, ist die Prognose sehr gut. 

In unserer urologischen Praxis bieten wir Ihnen das gesamte Spektrum modernster Medizin:  

Kompetenzen

Die Nieren

Die Nieren sind paarig angelegte Organe des Harnsystems zur Harnaufbereitung und Regulation des Wasser- und Elektrolythaushalts. In den Nieren wird das Blut filtriert. Kleine Blutanteile, wie etwa Blutsalze, können ausgeschieden werden.

Die Funktionen der Nieren sind: 

  • Ausscheidung von harnpflichtigen Substanzen und Gift­stoffen aus dem Körper
  • Osmoregulation (Ausbalancierung des Wasserhaushaltes) 
  • Volumenregulation (langfristige Blutdruck­einstellung) 
  • Kontrolle des Elektrolyt­haushalts  
  • Kontrolle des Säure-Basen-Haushalts 

Symptome

Nierentumore verursachen in der Regel keinerlei Symptome. Sie fallen häufig in der urologischen Krebsvorsorge oder Computertomographien bei sonstigen Erkrankungen auf. 

Renal bedingte Symptome: 

  • Rotfärbung des Urins 
  • Flankenschmerzen 
  • Nierenbeckenentzündungen  

Bei fortgeschrittenem Befund: 

  • Knochenschmerzen 
  • Abgeschlagenheit
  • Nachtschweiß & Fieber 
  • Paraneoplastische Symptome 

Diagnostik

In der Regel wird der Nierentumor sonographisch festgestellt und dann computertomographisch verifiziert.  

Sollte das Risiko für einen fortgeschrittenen Befund erhöht sein, so werden wir Ihnen die Durchführung weiterer Untersuchungen nahelegen.

Die Computertomographie ist ein röntgenologisches Verfahren zur Darstellung des gesamten Körpers inklusive der inneren Organe. Es kann eine Ausbreitung auf die Lymphknoten und entfernte Organe wie die Lunge oder die Leber anzeigen. 

Die Magnetresonanz Tomographie nutzt ein starkes Magnetfeld um an den atomaren Kernen des Körpergewebes einen “Spin” zu erzeugen. Eine minimalste Bewegung des Atomkerns. Dieser “Spin” ist je nach Gewebe unterschiedlich und kann durch fortgeschrittene Computertechnologie gemessen und graphisch dargestellt werden. So können aussagekräftige Bilder der inneren Organe erstellt werden. 

Therapie des Nierenzellkarzinoms

Die primäre Therapie ist meist kurativ und interventioneller Natur. In der Regel ist dies auch der einzig nötige Behandlungschritt.

Ein lokal begrenzte Nierentumor hat noch nicht den gesamten Körper befallen, sondern beschränkt sich auf die Niere und gegebenenfalls die Organe in unmittelbarer Umgebung. (Aorta, Lymphknoten, Nebenniere) Hierdurch ist in diesem Anfangsstadium eine kurative, also heilende Therapie möglich. Hierzu stehen folgende Optionen zur Verfügung: 

Laparoskopische und offen chirurgische Operationsverfahren:

  • Organerhaltende Nierentumorexzision bzw. Nierenteilresektion
    • Ist der Nierentumor scharf begrenzt und wächst nicht in das Nierenbecken oder die benachbarten Organe ein, so ist der Organerhalt möglich. Wir sprechen dann von der Nierenteilresektion.
  • Radikale Nierentumorentfernung mit lokaler Lymphadenektomie und ggf. Adrenalektomie:

    • Bei der radikalen Nierentumorentfernung ist es nicht möglich die Niere zu erhalten. Dies ist häufig durch das individuelle Tumorwachstum bedingt, da er auf die Gefäße der Niere oder das Nierenbecken übergreift. Glücklicherweise besitzt der Mensch in der Regel zwei Nieren, wodurch die verbleibende Niere die Funktion der entfernten Niere in der Regel komplett übernehmen kann. 

Ein metastasierter Nierentumor hat den Körper systemisch befallen und kann sich auf weitere Organsysteme wie das knöcherne Skelett, die Lymphbahnen, Lunge oder die Bauchorgane ausbreiten. Um das Fortschreiten der Erkrankung zu unterbinden werden folgende systemische Therapiemöglichkeiten genutzt. 

  • Thyrosinkinase Inhibitoren (Sunitinib, Pazopanib 
  • Checkpoint-Inhibitoren (Pembrolizumab, Nivolumab…)
  • mTOR-Inhibitoren (Tacrolimus)
  • VEGF-basierte Therapie (Bevacizumab) 
  • Multikinase-Inhibitoren (Sorafenib), 
  • Aktuellste individuelle Therapieansätze