Während der Entwicklung des Kindes im Mutterbauch zieht der Hoden aus der Höhe der Nieren, wo er entsteht, über die Monate durch den Leistenkanal in Richtung Hodensack. Bei Frühgeborenen sind die Hoden bei über 50 % nicht im Hodensack zu tasten, aber auch bei reifen Neugeborenen sind die Hoden nicht immer zu tasten. Bis zum Ende des 1. Lebensjahres sollte eine Therapie erfolgen, um spätere Einschränkungen der Zeugungsfähigkeit zu vermeiden. Zudem haben Hoden, die nicht korrekt im Hodensack liegen ein höheres Risiko bösartig zu entarten. Die Behandlung sollte immer zunächst medikamentös mit einem hormonaktiven Medikament. Dies wird als Tablette, oder als Nasenspray gegeben. Der nicht im Hodensack befindliche Hoden hat während der Schwangerschaft nicht genug von diesem Hormon abbekommen und dies muss nachgeholt werden. Das Medikament entspricht dem körpereigenen Hormon, das in der Hirnanhangsdrüse des werdenden Jungen produziert wird. Die Anwendung soll die Zeugungsfähigkeit sichern und dafür sorgen, dass der Hoden in den Hodensack rutscht. Reicht die medikamentöse Gabe nicht aus, um den Hoden in die richtige Position zu bringen, erfolgt eine operative Korrektur. Die Operation ist immer ambulant. Dies bedeutet: Ihr Kind wird morgens operiert und geht mittags mit Ihnen nach Hause.